La Paz

In der Nacht regnet es und es ist deutlich kühler. Ich brauche heute morgen ein Langarmshirt, sonst ist es mir zu kalt.

Bild des Tages:

In Bolivien wird heute der Tag des Kindes gefeiert, Jugendliche höheren Alters treffen wir vor dem Mädchenheim, sie sind alle lustig verkleidet und warten.

 

Sarah holt uns am Tor ab. Natürlich Frage ich sie, warum verkleiden sich die Jugendlichen, Fasching ist doch vorbei, sie erklärt mir, die Jugendlichen besuchen heute Kinder in Krankenhäusern, Kindergärten oder Heimen, bringen ihnen kleine Aufmerksamkeiten vorbei und haben ein bißchen Spaß miteinander. Gib es sowas auch in Deutschland, Frage ich mich, ich kann mich nicht daran erinnern.

 

 

Mit dem Minibus fahren wir in die Innenstadt, frühstücken im Banais, endlich kann ich meinen Blog updaten, leider nur einen Tag, dann gehts zum Shoppen. Von Ernst habe ich den Auftrag, bringe mir einen Alpakapullover mit, wie ihn Evo Moralles auf Bildern trägt. Wir waren ja schon einmal shoppen, da habe ich alle möglichen Pullis gesehen, die hätte Evo Moralles sicherlich nicht angezogen. Ernst hat mir noch ein Bild zugemailt. Also gehen wir in einen teuren Alpakaladen, schauen uns um, uhi, das ist schön, das bringe ich Petra mit. Hier gibt es Pullover auch in XXL, das ist gut, aber das ist wirklich nicht das, was Ernst will, die Verkäuferin ist kaum zu bremsen, da kommt mir die Idee, warum zeige ich ihr nicht das Bild. Nach dem sie das Bild gesehen hat, sagt sie, warten sie, flitzt aus dem Laden raus, kommt zurück, tata, ein Pullover fast wie auf dem Bild, rein schlüpfen, es ist noch genügend Luft, das muß Ernst passen, das erste Erfolgserlebnis am Tag und für Petra habe ich auch noch was. So geht's weiter. Bis um 16.00 Uhr haben wir einiges eingekauft, hoffentlich freuen sich auch die daheim gebliebenen darüber. Heute haben wir auch unsere Pampastour bezahlt, ratet mal wie teuer diese 3 Tage waren, 600 Bs für eine Person, unglaublich günstig, die Frau aus dem Büro hat uns sogar noch 50 Bs nachgelassen, weil Lourdes für uns gebucht hat. Vielen Dank.

 

Sarah schlägt uns jetzt vor, wir müßten noch am Cementerio die Fischstraße gesehen haben, dort kann man auch leckeren Fisch essen, zum Beispiel Ispis, Fische die man mit Haut und Haaren isst, sie läd uns zum Essen ein. Ja, das machen wir. Bepackt mit unseren Einkäufen und gewaschenen Wäsche gehts mit dem Minibus zum Zentralfriedhof. Ringsherum hat sich ein riesengroßer Straßenmarkt für Lebensmittel angesiedelt, darunter eine Straße mit frischem Fisch unter anderem vom Titicacasee. Leider möchten die Frauen mit ihrem Angebot nicht fotografiert werden, schade, es sieht doch so sauber und appetitlich aus. In den Comedor, in den uns Sarah führt, war sie schon mit ihrem Team zum Essen, der Fisch wird frisch zubereitet. Wir bekommen einen Tisch, belegen einen Nachbartisch mit unseren Sachen und warten was Sarah für uns bestellt. Es kommen drei Riesenteller mit Ispis, Reis, Papamela, Sarah wählt anstatt Papas eine Wurzelfrucht, gewöhnungsbedürftig, sie meint, man muß nur oft genug in Verlegenheit gewesen sein, sie essen zu müssen, dann schmeckt die Wurzel. Dazu gibt es noch die Salsa Pikante. Lecker, die kleinen Fische Essen wir mit den Händen. Kurz drauf, kommt noch einmal ein Teller, ein Ispi Nachschlag für alle, frisch und heiß. Dazu trinken wir einen Aprikosensaft, tolle Kombination, oder. Ich finde, es passt und fühle mich rundherum wohl, auch satt. Ein tolles Erlebnis, auf dem Rückweg besorgen wir noch Bananen, Ananas für das Frühstück, fahren mit dem Minibus nach Obrajes, kaufen noch Bier und warten, wer zum Binockelkarten kommt. Sarah kommt. Wir spielen bis 23.00 Uhr, dann wird das Tor im Mädchenheim geschlossen.

 

 

 

Rätsel des Tages:

 

Wenn man La Paz übersetzt, was heißt das?

 

Bildergalerie: